Workshop „Kulturelles Erbe als Extremismusprävention: Chancen und Risiken“
Dem kulturellen Erbe lassen sich, so die These des Workshops, in interkulturellen und interreligiösen Begegnungen unterschiedliche Bedeutungen zuschreiben, welche sowohl Radikalisierungs- als auch Entradikalisierungseffekte beinhalten können. Auf vielfache Weise kann kulturelles Erbe als exkludierend und trennend eingesetzt werden und zur Abwertung der „Anderen“ dienen. Denn der „kulturalistische Rassismus“ bedient sich entkontextualisierter Codes, Symbole und Praktiken des kulturellen Erbes, glorifiziert diese in einem dogmatischen Rigorismus und versucht so, ein unveränderliches gesellschaftliches Fundament der eigenen, vermeintlich autochthonen Kultur und einer a priori vorbestimmten kollektiven Identität zu konservieren.
Der daran anknüpfenden, religionskulturellen oder nationalistischen Subversion folgen fundamentalistische oder (kultur-)rassistische Beschreibungen der „Anderen“. Hierdurch entsteht eine ernstzunehmende Motivations- und Handlungsgrundlage für populistische Agitation und Radikalisierung. Diese gefährliche Verflechtung wird nicht zuletzt in Angriffen auf Kulturgüter, einschließlich systematischer Zerstörungen von Stätten des UNESCO-Welterbes sichtbar.