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Citizen Science am HCCH

Der Begriff „Citizen Science“ beschreibt ganz grundsätzlich einen Ansatz, bei dem wissenschaftliche Erkenntnisse von Personen, die nicht hauptberuflich in der fachzugehörigen Wissenschaft tätig sind, mit oder ohne Beteiligung von hauptamtlich Forschenden, gewonnen werden.

Im „Grünbuch Citizen Science Strategie 2020 für Deutschland“ definiert die Initiative „Bürger schaffen Wissen“ Citizen Science folgendermaßen:

„Citizen Science beschreibt die Beteiligung von Personen an wissenschaftlichen Prozessen, die nicht in diesem Wissenschaftsbereich institutionell gebunden sind. Dabei kann die Beteiligung in der kurzzeitigen Erhebung von Daten bis hin zu einem intensiven Einsatz von Freizeit bestehen, um sich gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen bzw. Wissenschaftlern und/oder anderen Ehrenamtlichen in ein Forschungsthema zu vertiefen. Obwohl viele ehrenamtliche Forscherinnen und Forscher eine akademische Ausbildung aufweisen, ist dies keine Voraussetzung für die Teilnahme an Forschungsprojekten. Wichtig ist allerdings die Einhaltung wissenschaftlicher Standards, wozu vor allem Transparenz im Hinblick auf die Methodik der Datenerhebung und die öffentliche Diskussion der Ergebnisse gehören.“

Im Gegensatz zu vielen anderen Institutionen wird Citizen Science am HCCH nicht von der institutionellen Wissenschaft initiiert, was bspw. der Fall ist, wenn Bürger*innen unter Anleitung Daten sammeln oder große Datensätze online analysieren. Am HCCH hingegen greift Citizen Science häufig in der Zusammenarbeit bei Interwertsetzungs- und Präsentationsprojekten, wenn mit Ehrenamtlichen oder historischen Vereinen gemeinsam archäologisch gegraben oder historische Ereignisse wissenschaftlich aufbereitet und das kulturelle Erbe einer Region Inwertgesetzt wird.

 

Die Burg Wersau - Ein Citizen Science Projekt

Die südlich von Heidelberg gelegene Wersau war einst die größte mittelalterliche Niederungsburg des nördlichen Oberrheintals. Hier empfing Kurfürst Ruprecht I. 1386 die päpstliche Bulle zur Gründung der Heidelberger Universität. In Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Laien wird die Anlage archäologisch erforscht und ein Archäologiepark auf dem Gelände der oberirdisch vollständig verschwundenen Anlage aufgebaut. Bei diesem Forschungsprojekt ist jeder willkommen.

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Luftaufnahme des Geländes

Provenienzforschungsprojekt „Objekt & Provenienz“

Das Blogprojekt “Objekt und Provenienz” will Provenienzforschung transparent und öffentlich machen: Sukzessive werden dort seit 2021 historische Dokumente aus dem sog. Alten Inventar der Antikensammlung mit Transkriptionen online gestellt, die Informationen über Erwerb oder Schenkung von Objekten liefern. Dank hochauflösender Scans der UB Heidelberg können in einem zweiten Schritt diese Dokumente digital annotiert werden, d.h. Hinweise auf identifizierte Objekte und Fotos der Objekte direkt verlinkt werden. Längerfristig sollen auch weitere historische Dokumente zur Sammlung in dem Blog verfügbar gemacht werden.

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Steinfragment und Notizbücher