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„Das Programm ‚Kulturhauptstadt Europas‘"

Das von 2017 bis 2022 durch die DFG geförderte Forschungsprojekt begleitete den Bewerbungsprozess für die Kulturhauptstadt Europas 2025 in Deutschland mit sozialwissenschaftlichen Methoden. In einem Feld aus ursprünglich acht Bewerberstädten konnte sich 2020 Chemnitz durchsetzen. Das Projekt befindet sich in der finalen Auswertungsphase.

Projektbeschreibung

Die Europäische Union vergibt für jedes Jahr, in der Regel an zwei bis drei Städte aus unterschiedlichen Ländern, den Titel „Kulturhauptstadt Europas“. Turnusmäßig stellt Deutschland im Jahr 2025 neben Slowenien eine der beiden europäischen Kulturhauptstädte. Insgesamt acht Städte aus Deutschland hatten sich in einem zweistufigen Auswahlverfahren um den Titel beworben und über mehrere Jahre intensiv auf die Bewerbung hingearbeitet, nicht nur mit der Erarbeitung der Bewerbungsbücher, sondern mit vorbereitenden Konzeptentwicklungen, mit Kulturveranstaltungen, öffentlichen Diskussionen und partizipativen Formaten. Im Herbst 2020 wurde aus den acht Bewerberstädten Chemnitz von einer internationalen Jury als Kulturhauptstadt 2025 ausgewählt.

Die Forschenden haben in dem DFG-geförderten Forschungsprojekt "Das Programm ‚Kulturhauptstadt Europas‘ im Spannungsfeld lokal-urbaner und internationaler Kulturpolitiken: eine Beobachtung und Analyse der Debatten und Bewerbungsstrategien deutscher Städte für das Kulturhauptstadtjahr 2025 " die Bewerbungsvorbereitungen der Städte und den bundesweiten Bewerbungsprozess mit sozialwissenschaftlichen Methoden (insbesondere der teilnehmenden Beobachtung und des Expert*inneninterviews) seit Herbst 2017 begleitet. Das Projekt verfolgt nicht das Ziel einer „Evaluation“ des Wettbewerbs, sondern möchte Aussagen, Analysen und Einordnungen über aktuelle stadt-, kultur- und europapolitische Debatten sowie die Governance des Bewerbungsprozesses erarbeiten. Wir sind davon überzeugt, dass die Beobachtung der Bewerbungsprozesse einen kulturwissenschaftlichen Mehrwert über das konkret beobachtete Format hinaus generiert.

Derzeit (Stand: Juli 2023) befindet sich das Projekt in der finalen Auswertungsphase; vereinzelt werden retrospektiv Daten erhoben.

Thomas Schmitt im Interview mit der RNZ

Am 18. Oktober 2023 hat Prof. Dr. Thomas Schmitt der RNZ ein großes Interview gegeben, in dem er über die Chancen Heidelbergs Kulturhauptstadt zu werden, spricht und den weiteren Bewerbungsprozess skizziert.

Zum Interview

Veranstaltungen und Publikationen

Veranstaltungen:

Schmitt, T. und J. Lendl (2019): Workshop „Kultur/Stadt/ Europa. Zur kultur-, stadt- und europapolitischen Bedeutung des Kulturhauptstadt-Programms der EU, 16./17.05.2019 in Erlangen

Publikationen:

Lendl, J. und T. Schmitt (2019): Running for the European Capital of Culture: the German candidate cities for 2025 at a glance. In: W. Schneider/K. Jacobsen (Hg.): The European Capital of Culture Initiative. Hildesheim S. 71-77

Schmitt, T. (2023): Cultural Governance: concepts and approaches. In: Cultural Governance in the 21st Century. London (im Druck)

Lendl, J. (2023): Past Forward? Post-National Socialist dynamics of remembrance in Nuremberg. In: Wiktorowska A., K. Kosová & K. Hofmeisterová (Hg.): The Past in the Present: the Dynamics of Remembrance. Prag (im Erscheinen)

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