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Ausstellungen

Gemeinsam mit verschiedenen Partnern hat das HCCH in den letzten Jahren eine Reihe von Ausstellungsvorhaben konzipiert, organisiert oder initiiert.

"Valentinian I. und die Pfalz in der Spätantike“

Ausstellung im Historischen Museum der Pfalz in Speyer, 16.9.2018 – 11.8.2019

Seit 2016 hat das HCCH zusammen mit dem Historischen Museum der Pfalz in Speyer und der Generaldirektion Kulturelles Erbe des Landes Rheinland-Pfalz (GDKE), Landesarchäologie, Außenstelle Speyer im Rahmen von mehreren Seminaren und unter Mitwirkung von Studierenden die Konzeption für ein Ausstellungsvorhaben entwickelt, das ein bisher wenig beachtetes Thema in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit rückt: Die Region der Pfalz am Ende der Antike.

Während die Spätantike oftmals als eine Zeit des allgemeinen Niederganges angesehen wird, zeigt ein Blick auf die historische und archäologische Überlieferungslage für die Pfalz im 4. Jahrhundert ein durchaus positives Bild. Eng verbunden mit diesem Phänomen ist die Person Valentinians I., der sich so häufig wie kein anderer römischer Kaiser in der Region aufgehalten hat.

Obwohl Valentinian I. als typischer Herrscher der Spätantike gelten darf, ist er als Person in der breiten Öffentlichkeit ebenfalls kaum bekannt.

Valentinian I - Blick in die Ausstellung auf die Platzinschrift und das Modell des spätantiken Speyers

Für die Ausstellung, die vorwiegend neue archäologische Funde aus der Pfalz zeigt, wurde zudem eine Reihe von audiovisuellen Vermittlungselementen erarbeitet, darunter ein Zyklus großformatiger Lebensbilder zu verschiedenen Themen sowie Medien- und Hörstationen.

Ein Begleitband zur Ausstellung aus der Feder der Mitarbeiter an der Ausstellungskonzeption präsentiert den aktuellen Forschungsstand zum Thema, der auch auf einer gemeinsam mit dem Historischen Verein der Pfalz veranstalteten Tagung im Oktober 2018 in Speyer diskutiert wurde.

Castrum Virtuale. Rekonstruktion eines spätantiken Fundortes am Plattensee

Screenshot der Virtuellen Ausstellung „Castrum Virtuale: Zeitreise in der römischen Festung von Fenékpuszta“

Entwickelt und gezeigt werden dabei 3D-Rekonstruktionen, Lebensbilder und Modelle von Gebäuden, die im Rahmen eines deutsch-ungarischen eines Forschungsprojektes unter Beteiligung der Universität Heidelberg seit 2009 ausgegraben wurden. Auch wichtige archäologische Funde vom Fundort werden ausgestellt.

Im 4. Jahrhundert n. Chr. wurde auf dem Boden der römischen Provinz Pannonien in Keszthely-Fenékpuszta eine 15 ha große Festung errichtet. Die seit dem späten 19. Jh. andauernden archäologischen Untersuchungen dieses Fundortes am Westufer des Plattensees haben Wehr- und Monumentalbauten, sowie zahlreiche Gräber aufgedeckt. Sie bieten Einblicke in die rund 400 Jahre lange Besiedlungsgeschichte dieses Platzes.

Die Ausstellung ist ab September auch im Balaton-Museum Keszthely zu sehen, wo im Rahmen der Eröffnung ein Workshop zu digitalen Rekonstruktionen in der Archäologie stattfindet. 2020 wird die Ausstellung an der Universität Leipzig zu sehen sein.

„Heinrich Schliemann und Heidelberg. Eine Spurensuche“

Werbeplakat zur Ausstellung

Mit seinen Ausgrabungen am Burghügel Hisarlık („Troja“) wurde der Selfmademan Heinrich Schliemann in den 1870er Jahren weltweit berühmt. Schliemann war eine rastlose Person und ständig auf Reisen – 1888 besuchte er auch Heidelberg. Zum Schliemann-Jubiläum 2022 gestalteten Studierende der Altertums- und Geschichtswissenschaften im Rahmen von zwei Seminaren eine Ausstellung. Sie folgte den Spuren des Kaufmanns und Archäologen in der Neckarstadt, stellte prominente Freunde und Vertraute vor Ort vor und zeigt, wo und wie die Familie Schliemann ihre Tage in Heidelberg verbrachte: anhand historischer Briefe, aber auch einer Auswahl der rund 900 originalen Objekte aus Troja, die heute zur Antikensammlung der Universität Heidelberg gehörten.

Ausstellung im Universitätsmuseum Heidelberg, 26.04. – 30.06 2019

In Kooperation mit dem GWZO Leibnitz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa Leipzig und dem Balaton-Museum Keszthely hat das HCCH eine Ausstellung vorbereitet, die sich dem Thema der Visualisierung von archäologischem Kulturerbe widmet.

Pop-up-Ausstellung „Archäologie und Politik“

Einblick in die Ausstellung

Die wechselvolle Geschichte eines römischen Siegesmonuments und seiner Gipsabgüsse (Kopien) in der Heidelberger Antikensammlung erzählt eine Wanderausstellung, die 2021 an sieben verschiedenen Orten in vier Ländern zu sehen war. Gemeinsam mit Studierenden wanderte die Ausstellung von Heidelberg bis nach Adamklissi im östlichen Rumänien – dem Standort des sog. Tropaeum Traiani, das unter Kaiser Trajan 108/109 n. Chr. als Symbol des Sieges der Römer über die lokalen Daker errichtet worden war. Als einzige Universität weltweit besitzt die Universität Heidelberg 54 Gipsabgüsse dieses Monuments, aufgrund eines Zufalls der Weltpolitik. Die spannende Geschichte der Gipsabgüsse auf ihrem Weg nach Heidelberg und die Wahrnehmung des originalen Monuments im Verlauf der Geschichte Rumäniens waren Thema der Ausstellung, die gemeinsam mit Studierenden erarbeitet worden war.

„Große Welten – Kleine Welten. Ladenburg und der Lobdengau zwischen Antike und Mittelalter“

 

Ausstellung im Lobdengau-Museum der Stadt Ladenburg, 14.10.2017 – 4.3.2018

In Kooperation mit dem Lobdengau-Museum Ladenburg und dem Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg hat das HCCH seit 2014 die Konzeption für eine Ausstellung erarbeitet, die der Übergangsepoche von der Antike zum Mittelalter in dem Gebiet am Unteren Neckar und insbesondere in Ladenburg gewidmet war. Hieran waren durch Lehrveranstaltungen und Praktika auch Studierende der Universität Heidelberg intensiv beteiligt. Die Presse hat hierzu intensiv berichtet.

Die historischen Prozesse, die in den Jahrhunderten zwischen dem Niedergang der hoch entwickelten Zivilisation in den römischen Provinzen am Rhein und dem Entstehen neuer Siedlungsstrukturen im Frühmittelalter abliefen, lagen bis vor kurzem im Dunkeln.

In Ladenburg war die Zeit vom 3. bis zum 9. Jh. n. Chr. eine Epoche bedeutender Umbrüche, durch die der einstige Hauptort Lopodunum tiefgreifend verändert wurde. In jüngerer Zeit haben neue Methoden der historischen und insbesondere der archäologischen Forschung dazu beigetragen, diese Abläufe besser zu begreifen.

Die neuen Forschungsergebnisse wurden durch die Ausstellung einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Neben zahlreichen archäologischen Exponaten wurden zwei Filme und zwei Hörstationen präsentiert sowie eine (fiktive) Familiengeschichte erstellt und durch Silhouettenbilder visualisiert, welche den Besuchern die wechselnden Identitäten der Bewohner von Ladenburg in dieser Transformationsepoche vor Augen führten. Zur Ausstellung erschien ein umfangreicher und mit vielen Abbildungen versehener Begleitband, der von den Mitarbeitenden des Ausstellungsteams verfasst wurde.

menschlicher Schädel in einer Ausstellung

„Stolen Past – Lost Future“

Dokumentarausstellung im Foyer der Neuen Universität, 12.11. – 05.12.2018

Der illegale Handel mit archäologischem Kulturgut ist Thema einer Ausstellung, die zuerst an der Ruperto Carola gezeigt wurde. Im Fokus steht dabei das europäische Engagement gegen Plünderung und Raubgrabungen. Fallbeispiele dokumentieren die Wege geraubter Objekte und zeigen, wie der Antikenhehlerei in gemeinsamen Anstrengungen begegnet werden kann.

Die Präsentation basiert auf einer Kooperation des griechischen Ministeriums für Kultur und Sport mit dem Badischen Landesmuseum und dem Zentrum für Altertumswissenschaften sowie dem Heidelberg Center for Cultural Heritage der Universität Heidelberg. Im Anschluss an die Station in Heidelberg war diese Wanderausstellung noch in Karlsruhe, Münster und Brüssel zu sehen.

„Nachbarn 1938. Wir waren alle Ladenburger“

Ausstellung im Lobdengau-Museum der Stadt Ladenburg, 10.11.2018 – 03.03.2019

Zum 80. Jahrestag der Reichspogromnacht am 09. November 2018 haben Dozierende und Studierende der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg und der Universität Heidelberg mit dem Lobdengau-Museum eine Ausstellung konzipiert, die Einblicke in die Geschehnisse Ladenburgs 1938 bietet. Jenseits bekannter Zahlen und Fakten fokussiert die Ausstellung auf die Bewohner der Stadt und ihrer Beziehungen untereinander: Wer waren die Menschen, die hier Tür an Tür lebten? Welche Geschichten und Ereignisse prägten die Familien? Wie ging es nach 1938 weiter?